Lackiererin lässt Konkurrenten blass aussehen.

02.01.2014 19:11

Julia Sander ist die erste Frau im Innungsbereich, die die praktische Prüfung mit „sehr gut" abschließt.

NDZ/Springe/VON MARITA SCHEFFLER/Springe. Frauen sind in ihrem Beruf klar in der Unterzahl. Julia Sander kann deshalb doppelt stolz auf sich sein: Die 21-jährige Malerund Lackiererin hat die Gesellenprüfung im praktischen Teil mit der Note „sehr gut" abgeschlossen. Es ist 22 Jahre her, dass ein Bewerber der Innung Hameln-SpringePyrmont diese Note erreicht hat. Damals hieß der Prüfling Frank Hübenthal passenderweise heute der Ausbilder von Julia Sander.

Zwei, bei denen jeder Pinselstrich sitzt: Julia Sander und ihr Ausbilder Frank Hübenthal aus Springe (mari).

Im theoretischen Teil gebe es immer mal wieder einen Gesellen mit Bestnote. „In der Praxis ist das aber ausgesprochen schwierig", weiß Hübenthal, der seit zehn Jahren im Prüfungsausschuss der Innung sitzt. Die Schüler müssen acht Platten mit verschiedenen Arbeiten vorlegen. Sie dürfen sich keinen Patzer erlauben. „Ich war überhaupt nicht aufgeregt. Und an dem Tag lief dann auch tatsächlich alles glatt", erzählt Julia Sander. In der Theorie genügte ihr eine gute Drei.

Die 21 -jährige Hamelnerin hatte sich für ihre Ausbildung bewusst einen kleinen Betrieb ausgesucht: „Ich hatte gehofft, dass man sich da besonders gut um mich kümmert und ich sehr viele unterschiedliche Sachen machen kann." Die Rechnung ist aufgegangen.

Beim Landeswettbewerb hat die Innungsbeste den dritten Platz belegt. Wegen ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten ist sie gerade in die Begabtenförderung der Handwerkskammer Hannover aufgenommen worden: Sie darf in den nächsten drei Jahren Weiterbildungskurse im Gesamtwert von 4500 Euro besuchen. „Das ist super", kommentiert die 21-jährige, die weiterhin in dem Springer Handwerksbetrieb am Grasweg arbeiten möchte: „Die Zusammenarbeit mit den Kollegen stimmt einfach."

Auch Frank Hübenthal wurde 1991 für seine ausgezeichnete Leistung mit einem Platz in der Begabtenförderung belohnt. Er investierte die 9000 D-Mark damals, um einen Teil der Kosten für die Meisterschule zu begleichen.

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